Während sich die Länder Europas bereits im 3. und 4. Jhds aus der Asche der Antike erhoben, Könige und Kaiserreiche auf die Weltenbühne traten, lag über einem kleinen Landstrich, kaum größer als ein kleines Tal, umringt von dichtbewaldeten Hügeln, zwischen dem zukünftigen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, dem Großherzogtum Luxembourg und dem Frankenreich eine verheißungsvolle Stille. Frühe Völker wie Kelten, Germanen und Gallier kannten diesen Landstrich des späteren Cavembourg wohl nicht oder mieden ihn geflissentlich. Nachweise über ihre Anwesenheit fand man jedenfalls keine. Nur eine Römerstrasse verläuft abseits im Süden der Landesgrenzen.
Später war es ebenso unbekannt bei den Kartographen der aufstrebenden, großen Reiche ringsum. So erhob keiner der kommenden und gehenden Grafen, Könige und Kaiser je Besitzansprüche oder Eigentumsrechte auf dieses Tal. Schlicht weil es etwas verborgen zwischen unwegsamen Hügeln, unentdeckt und vergessen war. Wohl auch weil ein etwas fußwunder Landvermesser im Rahmen der Statistischen Kommission im Vorfeld des Wiener Kongresses 1814 diesen Landstrich pflichtvergessend ausließ, nicht ahnend, dass diese bewaldeten Hügel eben nicht die Grenze zweier bekannter Länder markierten, sondern ein unscheinbares Tal noch dazwischen lag. In den Kartographien des frühen 19 .Jahrhunderts fehlten etwa 80 qkm schlichtweg.
Die Legende um die Besiedelung dieses Landstrichs erzählt, dass um das Jahr 1840 ein Sohn schwäbischer Auswanderer auf einer noch nicht allzu langen aber umso strapaziöseren Reise in die Neue Welt vom Kutschbock fiel und müde an Geist und Körper im Schoße der Natur liegen blieb. Die Legende besagt weiter, dass dieser schwäbische Pechvogel nach einem stärkenden Schönheitsschlaf zwischen Baum und Halm talabwärts schritt und gestärkt durch Quell´ und Waldesbeeren als erster Mensch überhaupt dieses vergessene Stück Land hinter den Hügeln betrat. Überwältigt, verzaubert und verwirrt von der unberührten, überbordenden Natur ringsum wähnte er sich bereits jenseits des Atlantiks und beschloss dieser ungestümen Wildheit eine Scholle und eine Heimstatt abzutrotzen.
