Heinrichs Verwandter hatte sich in den rumänischen Adelsstand eingeheiratet und war früh verwitwet. Seine verstorbene Frau, eine direkte Nachkomme des Grafen Vlad III. der Woiwode, brachte ihrem Gatten nicht nur Titel und Privilegien, sondern als Alleinerbe auch ein beträchtliches Vermögen ein. So trug dieser nun den Titel Graf Vlad IV. von Bran der standesgemäß auf Schloss Bran bei Schäßburg residierte.

Heinrich wurde im Schloss einquartiert, einer protzigen und opulenten Festung mit düstere Atmosphäre, Nebelschwaden umjagt von schwärmenden schwirrender Fledermäusen über den Zinnen der Türme und Wehrmauern, die Nächte verdunkelnd.
Er blieb insgesamt sechs Jahre auf Schloss Bran. Diese Zeit entschwindet im Nebel der Geschichte, nichts zeugt von seiner Anwesenheit und nichts streitet sie ab. Bemerkenswert aber ist, dass um diese Zeit Sagen und rumänische Volksmärchen entstanden, die von mysteriösen Zwischenfällen in der Gegend von Bran handeln: Die bekanntesten Geschichten sind „Die verschwundenen Bauerskinder“ und „Der Wolfmann“. Hier verwandelt sich der zum Werwolf gewandelte Mensch nach seinem Tod in einen Vampir, ein blutdürstender Wiedergänger aus den Vorhöfen der Unterwelt…
Erst Jahre später niedergeschrieben, lassen sie sich zeitlich und räumlich in Bran um 1865 verorten. Insbesondere die Geschichten um den „Wolfmann“ befeuert die Fantasie der europäischen Kunstwelt bis heute. Berühmtester Vertreter ist „Dracula“ von 1897 aus der Feder des irischen Schriftstellers Bram Stoker.
Trotz fehlender Quellen aus der Zeit in Rumänien, gilt es als gesichert, dass sich Heinrich auf Schloss Bran mit Heraldik beschäftigt haben musste. Bei seiner Rückkehr nach Cavembourg hatte er eine Staatsfahne und ein Staatswappen für Cavembourg dabei.

Das Wappen:
Heinrich missachtete die Regeln der Heraldik gekonnt, in dem er die Sehnsucht an seine Heimat auf dem Wappen Ausdruck verlieh (die auf dem Wappen abgebildete Silhouette eines Berges kann einem Berg in Cavembourg zugeordnet werden). Am Anfang rätselte man noch über das gewählte Wappentier. Die Ereignisse, die bald Cavembourg erschüttern würden, verliehen ihm dann aber Bedeutung
Die Flagge:

Auch die von Heinrich entworfene Staatsflagge gab und gibt Rätsel auf. Der lateinische Spruch „Ferrum agmen exemplum“, das soviel bedeutete wie „Eisen Zug/Bahn/Marsch Modell“, entzieht sich bis heute einer einheitlichen und wissenschaftlichen Deutung. Heinrich, der dem Lateinischen nicht mächtig war, erfreute sich wohl an der Euphonie (dem Wortklang) der Wörter, ohne ihnen Sinnhaftigkeit beizumessen.
Fortsetzung folgt: Rückblick Teil 5: Rückkehr nach Cavembourg
Ein Kommentar zu “Rückblick Teil 4: Heinrichs Aufenthalt in Rumänien und ein Wappen für Cavembourg”