Noch im Jahr 1945, als Europa in Trümmern lag, zog Benjamin Grottler mit seiner Familie in den alten Familienstammsitz nach Cavembourg und als im Sommer 1947 die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gegründet waren, ging es zurück nach Österreich. Im gleichen Jahr trat er der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) bei.


Für die SPÖ engagierte sich Grottler auch politisch. 1964 wählte man ihn in den Parteivorstand, 1973 berief man ihn zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt. 1977 bis 1983 war er schließlich Verkehrsminister unter der Regierung Kreisky und Sinowatz.
Als österreichischer Verkehrsminister wird er mit wichtigen Entscheidungen, wie den Ausbau des Eisenbahnnetzes, der Verlegung von Güterverkehr von der Straße auf die Schiene und den Ausbau des Telefonnetzes in Verbindung gebracht. Seine besondere Aufmerksamkeit galt immer auch den kleinen Nebenbahnen im ländlichen Raum.



Als er am Ende des Jahres 1983 in den verdienten Ruhestand ging, engagierte sich Benjamin Grottler weiterhin als Präsident des Fördervereins Wälderbahn. Für seine Verdienste und sein Engagement wurde Grottler mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet. U.a. wurde ihm vom Bundespräsidenten der Berufstitel Regierungsrat verliehen, er hat das Goldene Verdienstzeichen des Landes Salzburg erhalten und ist mit der Viktor-Adler-Plakette und dem Dr. Bruno Kreisky Preis, für sein Handeln während der NS-Zeit, ausgezeichnet.
Benjamin Grottler verleugnete nie seine Herkunft aus dem cavembourgischen Adel, auch wenn er seinen ursprünglichen Namen nicht wieder annahm. 2007 stirbt er in seinem Haus bei Müselbach. Seine Frau Karla Grottler folgt ihm ein Jahr später, sein Sohn Gerhard Grottler lebt heute in Reuthin im Bregenzerwald.
Mit Dank an Gerhard für die Anregung und die Fotos!
Noch ein Nachtrag zur Geschichte von Dr. Benjamin Grottler…..
Ein Kommentar zu “Die Geschichte des Dr. Benjamin Grottler Teil 3: Grottlers politische Karriere nach 1945”