Die Zeit nach König Heinrich I. – Einen schönen Wahlsonntag!

Februar 1873: Die Suche nach König Heinrich ist offiziell eingestellt.

11. Oktober 1873: König Heinrich I. wird für tot erklärt.
Bis dahin hatte die Geschicke des Landes Ministerpräsident Napf gelenkt. Nach dem erklärten Tod des Souveräns, ruft Napf die noch lebenden Gründerväter Cavembourgs auf, in einer Nationalversammlung eine Regelung für Heinrichs Nachfolge zu treffen und die Verfassung zu reformieren, damit das Schicksal der Nation nie mehr von einer Einzelperson abhängig werde.

Staatsgründung 1848
Foto: Die noch lebenden Gründerväter Cavembourgs 1895: v.l.n.r: Manfred Limah, Horst Pikol, Hermann Lolipot-Bachmann, der ehemalige Ministerpräsident Rokko Austria mit seiner Dogge Fleischmann, Arnold Hornbein, Günter Gützhold und Karl-Thomas (Kato) Rivarotti. Es fehlt Heinrich Mehrklin (König Heinrich I.) und Hans Esuh – siehe auch Kapitel Staatsgründung

25. Oktober 1873: Die Nationalversammlung änderte die Verfassung in eine parlamentarische Monarchie. Damit endete die letzte absolutistische Monarchie in Europa. Die Wirtschaftsform des „Cavemismus“ nehmen die Reformer ebenfalls aus der Verfassung.
Es folgt ein Jahr in dem es zur politischen Willensbildung kommt und verschiedene politische Parteien gegründet werden. 1874 gipfelte im ersten Wahlkampf des Landes.

4. Oktober 1874: Die ersten allgemeinen und freien Wahlen über die Besetzung des Parlaments finden statt. Auf Grund einer Sperrklausel von 5-Prozent werden von den 12 angetretenen Parteien insgesamt vier im neuen Parlament vertreten:

  • Die Partei „Monarchisten und freie Exklusive“ (MFX) mit 51 %,
  • „Demokraten und Christen Cavembourgs“ (DCC) 27 %,
  • die Partei „Selektiver Traditionalisten Komplex“ (SX -Selectrix) mit 13 %
  • und die Partei „Für mehr Züge“ (FMZ) 7%

Zum neuen Ministerpräsidenten wird Roco Austria von der Partei „Monarchisten und freie Exklusive“ ernannt. Er formt eine Koalitionsregierung aus MFX und DCC mit fünf Ministern.

mobile-127szuy3
Foto: Ein Wahlplakat der Partei MFX aus Cavembourg. Der Wahlkampf in der jungen Demokratie wurde bereits mit sehr modernen Mitteln geführt. So gab es neben Kundgebungen der verschiedenen Parteien bereits eine staatliche Wahlkampfhilfe, die den Parteien erlaubte Plakate anzufertigen und für sich zu werben.

Fortsetzung folgt: Das Cavembourger Frauenwahlrecht

9 Kommentare zu „Die Zeit nach König Heinrich I. – Einen schönen Wahlsonntag!

  1. Geschätzte Festgemeinde,

    Bekanntlich stammt Karl der Große ( Kaiserkrönung 800) aus diesem Gebiete; bis heute sucht man in den Wäldern der römisch-keltischen Göttin „dea Ardua“, daher auch Ardennen, nach dem ursprünglichen Orte der Herkunft der Karolinger, eigentlich Arnulfinger: Arnulf von Metz, vor 620, war dort zwischen Luxemburg und Limburg begütert, Arnulfs Sohn Ansegisel und seine junge Frau Begga versuchten schon um 650, die Macht im austrasischen Reiche an sich zu reißen, auch der Hausmeier Grimoald ( 661) versuchte es, es misslang indes. Die politischen Zustände in dem Reiche der Merowinger waren beklagenswert, weil durch Realerbteilung ein dauernder Konkurrenzkampf zwischen den Königssöhnen – seien es rechtmäßig gezeugte ,seien es Söhne zur linken Hand – bestand. Ein besonders erschreckendes Ereignis war jener Aufstand für den Sohn Chlothars II., dem es allerdings gelang , ein letztes Mal für das Königshaus der Merowinger die unumstrittene Macht im Reiche zu sichern. Chlothars Sohn hatte sich in Köln in einem Turm der römischen Stadtbefestung eine Art Schatzkeller eingerichtet. Diese Stadtbefestigung hatte ein Doppeltor wie eine Schleuse und je zwei Rundtürme, die an die 15 Meter tief gegründet waren; eine dendrochronologische Analyse der Eichenstämme der Gründung ergab, dass die Bäume um 50 v.Chr. in der Gegend der heutigen Stadt Bensberg gefällt sein müssen. D.h., dass Chlotars Sohn fast 700 Jahre später dort seinen Kronschatz anhäufte, dazu gehörten sogar merowingische Goldmünzen, eine Art frühmittelalterlicher €. Der König war bekannt dafür, dass er bei seinen Aufenthalten in Köln gerne in seinen Schatzkeller stieg und dort in den Goldmünzen sich suhlte – ach so, ich vergaß, der Mann hieß Dagobert. – Ein weiterer, allerdings traurigerTreppenwitz der Geschichte ist, dass knapp 45 m weiter das Kölner Stadtarchiv zusammenbrach, weil bei dem Bau der U-Bahn falsch gegründet worden war – da waren die Römer zweitausend Jahre früher klüger. – Zurück nach Cavembourg: Das Tal war selbstverständlich dem Arnulf von Metz bekannt; er war zwar Bischof, aber von Zölibat und ähnlichen Zumutungen völlig frei. Daher nannte er, guter Lateiner, der er war, das Tälchen „cave“ ,was Lateinisch heißt: „Hüte dich“, „nimm dich in Acht“, „pass auf“; er wollte nämlich, dass möglichst wenige Leute dorthin kamen, weil er dort so eine Art Wolkenkuckucksheim für seine Amouren aufziehen wollte; „-em“ ( = -heim) ist eine bekannte Endsilbe im westlichen germanischen Sprachraum, siehe in NL und Belgien Ortsnamen mit -em zB Arnhem, Doetinchem usw usw. Weil Arnulf ein großer Territorialherr war, ging es nicht unterhalb von „-burg“, ab 1815 nur noch „-bourg“, Franckreisch ist nahe. So wurde Cavembourg ( mittelalterlich: „Hütheimberge“) zu einer Art Landsitz wie die britischen Premiers Chequers haben. Dorthin hatte Karl dGr auch sächsische Adelige eingeladen, der Chronist berichtet von Cobbo, Warin, Aeda und anderen. Dieser Ort, eine Art locus amoenus, muss wohl diese sächsischen Adeligen zu allerhand lästerlichem Tun & Treiben veranlasst haben; bis heute behauptet die Forschung, dass ein gewisser Liudolf das Ergebnis dieser lästerlichen & liederlichen Veranstaltung gewesen sein müsse, sein Sohn hieß Otto der Erlauchte und sein Enkel Heinrich wurde der spätere König Heinrich I, und dass deren Herkunft unbekannt sei, aber sie hätten karolingisches Blut in ihren Adern gehabt. Der Ort der Zeugung kann nur Cavembourg sein. Damit wäre ein geschichtliches Rätsel endgültig gelöst. Von Heinrich zu Angela M. aus B. an der S. führt mithin eine gerade Linie.

    Cavembourg ist also der Ursprungsort der ersten Herrscherfamilie des Deutschen Reiches.

    Like

    1. @Guten Morgen Aristides

      Danke für deine Ausführung – ich gebe zu, dass ich deinen Text zweimal lesen und einmal drüber schlafen musste, bevor ich das Geschriebene richtig verstanden habe…. 😳

      Er bestätigt die auch von anderer Seite schon angestellten Vermutungen, dass Heinrich nicht zufällig an diesem Ort und zu dieser Zeit das Land hinter den Hügeln betreten hat, dass dieses „vergessene Tal“ nicht gänzlich unbekannt war und dass größere Mächte und umfassendere Ränke im Hintergrund zu Werke gehen. So widerlegt er z.B. die Legende des „vergesslichen, fußwunden Landvermessers“ im Vorfeld des Wiener Kongresses 1814 und bestätigt, dass die fehlerhafte Karthographie von mächtiger Stelle gewollt war.

      Neu in der Cavembourgforschung ist die „Liebesnest“-These rund um Bischof Arnulf von Metz. Sie ist nicht nur plausibel, sondern wird durch die weitere Geschichte (die ich hier noch gar nicht dargelegt habe) sogar bestätigt. Weitere Kapitel werden zeigen, dass Cavembourgs Geschichte durchströmt ist von mysteriösen, fast schon übernatürlichen Ereignissen, die auf das Schicksal Europas, wenn nicht sogar auf die des ganzen Planeten, erheblichen Einfluss haben werden. Heinrichs Leben war da nur ein Vorbote für die dramatischen Dinge, die noch passieren. Eine Konstante, soviel sei verraten, bleibt aber die Liebe der Menschen und die Eisenbahn.

      Man darf gespannt sein 😉

      Bis dahin wünsche ich einen schönen Sonntag!

      gregor 8)

      Like

  2. Salü Gregor,

    wunderbare Geschichte um die Demokratisierung Cavembourgs. Geniale Parteiengründungen mit einprägsamen Kürzeln (MFX, DCC….). Warum kommen mir die nur irgendwie bekannt vor 😯 😉 😀
    Deine Wahlplakate sind echt der ober :hammer: :hammer:

    Wie hoch war denn die Wahlbeteiligung? Ich hoffe doch, dass die Cavembourger das Privileg freier Wahlen zu würdigen wussten.

    Ick freu mir über jede Fortsetzung deiner Geschichte.

    Wünsche ebenfalls einen wunderschönen Wahlsonntag und beende meinen Beitrag mit dem Zitat von Joseph Marie de Maistre:
    „Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient“.

    Grüße
    Peter

    Like

    1. @Guten Morgen Peter

      Danke für deinen Kommentar! Die Wahlbeteiligung war nicht so hoch, wie man vermuten könnte. Grund dafür ist, dass die Demokratisierung nicht nur Wohlwollen ausgelöst hat. Man darf nicht vergessen, dass Cavembourg von Monarchisten gegründet und aufgebaut worden war. So gab es eine breite gesellschaftliche Tradition des Königtums und entsprechende Skepsis gegenüber des modernen Parlamentarismus. Das zeigt sich auch in der Parteienlandschaft. Die größte Partei wurde diejenige, die sich zu Tradition und König bekannt hatte und gegenüber demokratischen Ordnungen ablehnend zeigte

      Like

  3. Sehr geehrter Herr Gregor,

    Zu ausgelassenen Jubelschreien kam es während der heutigen Mittagspause, als den Mitarbeiter im hiesigen Verlags-Bureau des Cottbuser Anzeiger die freudige Nachricht übermittelt wurde, daß Sie unser Blatt in Ihrem Kolumnen und Presseerzeugnis Vertrieb aufgelistet haben. Und das schon nach der allerersten Ausgabe. Das ist schier unfassbar!
    Wie ich hörte, stehe bei Ihnen in Cavembourg demnächst Wahlen an? Ich wünsche allen Parteien und deren Volksvertretern eine bestmögliches Ergebnis.

    Mit hochachtungsvollen Grüßen
    Erich Bollermann
    Chefredakteur
    Cottbuser Anzeiger

    Like

    1. Sehr verehrter Herr Chefredakteur Bollermann,
      Sehr geehrte Damen und Herren des Cottbuser Anzeiger

      es ist uns eine höchstangenehme Freude ihr löbliches Presseerzeugnis in das Literaturenverzeichnis der stummianderschen Miniatur-Eisenbahner aufzunehmen.
      Der staatsbildenden Plebiszit ist indes bereits vonstatten gegangen und konnte ein Parlament erwählen. Gerne lade ich sie ein, die Geschichte des Königreich Cavembourgs zu studieren und sich in die Zeitenläufte zu vertiefen.
      Auf weitere illustren Kapitel ihres Druckerzeugnisses harre ich mit gehobener Freude

      Hochachtungsvoll

      der Hofchronist
      gregor 8)

      Like

      1. Sehr verehrter Herr Hofchronist von, nach und zu Cavembourg,

        Soeben war es mir gegönnt Einschau in die Geschichtsblätter Ihres beschaulichen Cavembourg zuhalten. Gespannt habe ich die einzelnen Einträge und die damit verbundenen Vorkommnisse studiert. Mit großer Vorfreude sehne ich mich den kommenden Erzählung Ihrerseits entgegen.

        Mit hochachtungsvollen Grüßen
        Erich Bollermann
        Chefredakteur

        Like

Hinterlasse einen Kommentar