Cavembourg auf der Exposition Universelle de 1900 – der Weltausstellung 1900 in Paris

Auf dem Höhepunkt der Belle Époque lautete das offizielle Ausstellungsmotto: „Bilanz eines Jahrhunderts“.

Paris während der Weltausstellung 1900. Farblich hervorgehoben ist der Ausstellungsteil.

Zu den Attraktionen der Weltausstellung zählten: Die Großprojektionen der Brüder Lumière, das Trottoir Roulante „Rue de l’avenir“ (ein hölzerner Fahrsteig auf dem die Besucher den Rand des Pariser Ausstellungsgeländes umrunden konnten, siehe unten), ein Dieselmotor, der mit Erdnussöl lief, ein Riesenrad mit 100 Metern Durchmesser und das OVNIC„Objet volant non identifié de Cavembourg“ im Ausstellungspavillion von Cavembourg. Die Bezeichnung OVNIC hatte sich die junge Projektleiterin E. Tissu-Tisserand des Cavembourger Ausstellungsbeitrags ersonnen. Daraus entstand dann das spätere und gebräuchlichere Wort UFO „unidentified flying object“ oder „Unbekanntes Flugobjekt“.

Video: „La Rue de l’avenir“ „Die Straße der Zukunft“ Heute kann man sie in der Pariser Metro und auf zahlreichen Flughäfen beschreiten…
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Lageplan: Im offiziellen Lageplan der Ausstellung ist das O.V.N.I.C. mit Pfeil hervorgehoben.
Foto: Der Ausstellungspavillion von Cavembourg. Wegweisend und seiner Zeit weit vorraus war das Konzept der modularen System-Bauweise. Alle Bauelemente waren mit Noppen und entsprechenden Fugen ausgestattet. Damit war es möglich das Gebäude ohne Mörtel oder andere verbindende Teile aufzubauen, später ohne Schäden wieder abzubauen oder nach Belieben umzubauen. Selbst die Geländer, Treppen und Zierelemente waren in dieses System integriert. Der Entwickler war der dänische Architekt Kirk Christiansen. Sein Sohn Ole Kirk Christiansen übernahm das System 1932 und entwickelte Spielzeug daraus, das man heute unter dem Namen LEGO kennt. Links im Bild der Prototyp der späteren preussischen G 8
Foto: Neben dem Cavembourger Ausstellungspavillon war auch der Prototyp einer Dampflokomotive ausgestellt. Entwickelt und gebaut in der Königlich-Cavembourgischen Lokomotivmanufaktur wurde dieser Prototyp 1901 an die preußische Staatsbahn verkauft, dort weiterentwickelt und in großer Stückzahl produziert. Der Loktyp wurde unter der Gattung G 8 der K.P.St.E. eingereiht. Auf dem Foto v.l.n.r.. Paula Napf, der preußische Minister für Öffentliche Arbeiten und Chef des Reichseisenbahnamtes Karl von Thielen, seine Frau, und König Karl I. von Cavembourg.
Foto: Der OVNIC war ein Publikumsmagnet. Auch zahlreiche Staats- und Regierungschefs interessierten sich für ihn. Das Foto zeigt das Staatsoberhaupt von Latveria Viktor von Doom neben König Karl I. (mitte) vor dem geöffneten Tor zum cavembourger Ausstellungspavillon. Victor von Doom („Dr. Doom“) war ein autokratischer Herrscher mit einer beachtlichen Körpergröße. Die Person links hinter Doom soll angeblich der latverianische Handelsminister Rune Haako sein. Sein befremdliches Aussehen wurde einer entstellenden Krankheit zugeschrieben. Im Hintergrund kann man das OVNIC im Ausstellungsraum erkennen

Doch das OVNIC war in Paris nicht sicher und weckte Begehrlichkeiten…..

Fortsetzung folgt: Der Eisenbahnüberfall Teil 1

4 Kommentare zu „Cavembourg auf der Exposition Universelle de 1900 – der Weltausstellung 1900 in Paris

  1. Hallo miteinander!

    Ein paar Worte noch zu dieser Weltausstellung:
    Ich fand das Laufband auch hammermäßig! Man beachte, das Ding hat zwei parallele Stege, die mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen. Vorne langsam, hinten erhöht etwas schneller. Ob das aus sicherheitstechnischen Überlegungen konstruiert wurde, habe ich leider nicht rausgefunden.

    Es war keine politische Weltausstellung und es ging noch nicht um kommerzielle Rivalitäten zwischen den einzelnen Staaten. Sie sollte vielmehr Völker verbindend sein und gute Laune verbreiten. Das ist ihr auch gelungen: Sie war mit fast 50 Millionen Besucher eine der erfolgreichsten Ausstellungen überhaupt (Frankreich hatte damals etwa 40 Millionen Einwohner).
    Der Einladung sich zu präsentieren folgten über 40 Nationen (Im Gegensatz zu 1889, als Frankreich seine große Revolution gefeiert hatte und deswegen von den meisten europäischen, nach wie vor monarchisch regierten Staaten offiziell boykottiert worden war). Zum ersten Mal war das deutsche Kaiserreich dabei (und natürlich Cavembourg). 😉

    Mit der Weltausstellung 1900 wurde die Elektrizität gefeiert: Zahllose Maschinen liefen mit Elektromotoren. Die Besucher waren entzückt, das man sich im „Großen Palast der Industrie“ nun sogar unterhalten konnte – so leise liefen die Dynamos, gespeist aus einem zentralen Elektrizitätswerk auf Kohlebasis. Das ganze Gelände war abends und Nachts mit Strom beleuchtet und der Eifelturm erstrahlte nachts zum ersten mal aus tausenden Glühbirnen (Er stammte übrigens von der Weltausstellung 1889).

    Schönes Wochenende

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